Ein Radiotausch klingt zunächst einmal einfach und simpel. Natürlich – bei modernen Autos mit systemintegrierten Monitoren eine Herausforderung bzw. teilweise unmöglich, aber bei einem Fahrzeug mit Baujahr 2004 (ein Mercedes SLK R171 um genau zu sein) doch kein Problem …
Weit gefehlt, denn in diesem SLK ist ein werksseitiges Soundsystem von Harman Kardon verbaut. Natürlich gibt es perfekt passende Adapter für (fast) jede Variante, jedoch wenn eine Fachwerkstatt bereits versucht hat eine China-Navi zu integrierten und die Kabeln teilweise geändert sind, fängt der Spaß erst richtig an … Selbst von Plug & Pray sind wir weit entfernt – „Pray & Pray“ trifft es definitiv besser.
Falls jemand selbst basteln möchte – Radioöffnung ist in der Mittelkonsole, die Harman Kardon Verstärkereinheit sitzt im Beifahrer-Fußraum, der Can-Bus-Verteiler (für die Anbindung der Fernbedienung) ist im Fahrer-Fußraum zu finden. Also grundsätzlich einfach 😉
SLK Radiotausch gegen Alpine
So … genug geheult. Zum Einsatz kommt hier der Einsteiger von Alpine: ein iLX-W690D. Ein grundsolider Moniceiver mit allem, was man heutzutage braucht und tollen Klangeigenschaften. Bluetooth zum telefonieren und Audiostreaming ist selbstverständlich da, Android Auto und Apple Car Play laufen kabelgebunden (nicht wireless!), DAB kann der 690er auch. Die Lenkrad-Fernbedienung wurde natürlich adaptiert.
Das Gerät harmoniert perfekt mit dem Harman Kardon Soundsystem – der Klang ist absolute Spitze auch mit offenem Verdeck. Macht Spaß!
Kosten inkl. Einbau: ca. € 1.300,00
Anmerkung: falls das Auto kein „Harman Kardon“ hat fällt der 300€ Lichtwellenleiter-Adapter weg und es wird deutlich günstiger – siehe dazu das Projekt „SLK – Radio, Front- und Rückfahrkamera„
P .S. für Techniker: Falls jemand ganz aufmerksam die Bilder betrachtet hat und sich fragt, was das Relais vor der Harman Kardon Einheit soll: das System dürfte einen Knacks haben und schaltet den Verstärker zu früh dazu bzw. zu spät ab. Dies führt dazu, dass hin und da Einschalt- bzw. Abschalt-Knackser zu hören sind. Wir haben die Stromversorgung des Soundsystem sozusagen um 180° gedreht, jetzt schaltet der Radio den Verstärker ein (so wie es sich eigentlich auch klassisch gehört) und nicht nach der Mercedes-Logik umgekehrt. Da das System über LWL läuft, lässt sich das in analoger Bauweise nur über das Relais per Eingriff in die Stromversorgung lösen.